Im Rahmen einer Teambildungsmaßnahme machten sich die beiden diesjährigen BVB-Klassen jeweils an einem eigenen Schultag auf einen längeren Fußweg vorbei an der schönen Auenlandschaft der Naabwiesen in Richtung Görnitz, mit dem Ziel dort einen Westernreithof zu besuchen.

 

Unterstützt wurde an den beiden Tagen der Klassenlehrer Roland Kusche von den Referendarinnen des diesjährigen sozialpädagogischen Seminars. Auch wenn die äußeren Bedingungen an diesen beiden Tagen nicht unterschiedlicher sein konnten - so erwischte das BVB 1 einen sonnigen Herbsttag im Gegensatz zum BVB 2, welches von grauem Nebel und eisiger Kälte begleitet wurde - wurde die Wanderung durch eine erlebnispädagogische Teamaufgabe unterbrochen. So mussten die Schülerinnen eine vorher markierte Strecke in unebenem Waldgelände mit verbundenen Augen und ohne zu sprechen gemeinsam bewältigen. Hier erfuhren die Teilnehmerinnen deutlich, wie schwierig mitunter eine gemeinsame Problemlösungsstrategie sein kann.

Auch wenn die Gruppe der Schülerinnen unter den kritischen Augen der Lehrkräfte vor eine schwierige Aufgabe gestellt wurde, konnten sich doch am Ende alle Beteiligten über ein erstes gemeinsames Erfolgserlebnis freuen, da das Problem zur vollsten Zufriedenheit gelöst wurde. In der anschließenden Reflexion wurde auch deutlich, dass schwierige Aufgabenstellungen nur im Team gelöst werden können. Gestärkt durch diese erste positive Erfahrung machten sich die Klassen dann auf den weiteren Weg nach Görnitz.

 

Am Reiterhof angekommen wurden die Schülerinnen schon von der Besitzerin Katharina Schmitz sehnsüchtig erwartet, die vielen auch als "Katsch" bekannt ist. Ohne große Verzögerung führte sie die Besucherinnen zunächst einmal durch ihren Westernreithof, auf dessen Weg alle einen umfassenden Eindruck über die Haltungsbedingungen der Westernpferde erfuhren. Neben der Besichtigung einer Herde mit Stuten, Hengst und den dazugehörigen Fohlen, wurde man auch in eine Koppel mit Hengsten und Wallachen geführt. Dabei erfuhren die Schülerinnen, dass auf dem Reiterhof "Katschmandu" besonderer Wert auf die Herdenhaltung gelegt wird, was in der Regel einen viel natürlicheren Umgang mit Pferden ermöglicht. Deutlich spüren konnten dies alle in der "Männer-WG" der Pferdekoppel. Auch wenn allgemein gesagt wird, dass Hengste nicht zusammen getan werden dürfen, so wird auf besagtem Reiterhof diese Theorie deutlich widerlegt. Sogar ein völlig blinder Hengst findet sein Auskommen unter den anderen Hengsten.

 

Nach der eindrucksvollen Führung durch den Reiterhof durften die BVB-Schülerinnen erste Erfahrungen mit der Pflege von Pferden machen. Zu diesem Zweck wurden junge Pferde gestriegelt und gesäubert. Das dies nicht ganz so einfach ist, erfuhr so manche Teilnehmerin besonders beim Hufeauskratzen, da die Pferde die Unsicherheit ihrer Pflegerinnen deutlich spürten. Nur wer deutliche Ansagen den Pferden gegenüber machte, hatte mit der Pflege Erfolg. Hier ergab sich für einige eine deutliche Parallele zur Arbeitswelt, in der oft auch eine klare Persönlichkeitsstruktur gefordert ist.

Wer sich beim Putzen der Pferde nicht beteilgen wollte, der schloss mal so kurz zwischendurch eine Freundschaft mit den vielen Katzen und Hunden, die auf dem Reiterhof immer anwesend ist und sein Gesamtbild angenehm ergänzen.

Nach dem durchaus anstrengenden Putzen der Pferde, zeigte Katharina Schmitz alle Anwesenden die Kunst des richtigen Sattelns, was auch jeder selber ausprobieren durfte. Ausgestattet mit dem richtigen Reitequipment ging es dann endlich mit den Pferden auf den Reitplatz. Einige Mutige durften sich dann auf den Rücken der Pferde setzen und erste Reiterfahrungen sammeln. Ausgestattet mit den richtigen Befehlen und gehalten an der Longe erlebten die Schülerinnen so manchen Spaß. Dabei konnte sich jede Teilnehmerin überzeugen, dass Schritt und Trab bei Pferden gar nicht so langsam ist, wie es von außen betrachtet aussieht.

Begutachtet von vielen Zuschauern wagten sich einige Schülerinnen auf den Rücken der Pferde. Selbst einige Referendarinnen und der Klassenlehrer Roland Kusche konnten sich dem Zauber der Pferde nicht entziehen, auch wenn dies bei mancher Schülerin ein Schmunzeln hervorrief.

Am Ende des Ausfluges im Rahmen des BVB-Unterrichtes waren sich dann alle einig, dass die jeweilige Klassengemeinschaft durch diese erlebnispädagogisch orientierte Aktion deutlich an Zusammenhalt gewonnen hat. Auch wenn sich nicht jeder mit Pferden anfreunden konnte, so ist man sich doch um einiges näher gekommen.

 

Roland Kusche

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