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Module (= Fächer) - Grundsätze

Das Lehrerteam der BVBs am Staatlichen BSZ in Neustadt arbeitetete in der Vergangenheit überwiegend mit Modulen.

Module sind zusammenhängende Unterrichtseinheiten mit einem Umfang von mindestens 40 Unterrichtstunden und maximal 120 Unterrichtsstunden (1-3-stündig). Sollen die Module als Qualifizierungsbausteine anerkannt werden, müssen sie insgesamt einen Stundenumfang von 140 Zeitstunden, d.h. 186 Unterrichtsstunden haben. In den Modulen werden entweder berufsfeldübergreifende Qualifikationen und persönlichkeitsbildende Qualifikationen oder berufsfeldspezifische Qualifikationen vermittelt.

Um den Unterricht in BVB-Klassen methodisch und inhaltlich zu professionalisieren, erfolgt eine schülerorientierte Jahresplanung mit einzelnen Modulen zu Beginn des Schuljahres. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass die bislang gelegentlich zusammenhanglose Aneinanderreihung von teilweise beliebigen Inhalten einem durchdachten und auf die Schüler zugeschnittenen Gesamtkonzept weicht. Die Auswahl der Module orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Schüler und den Möglichkeiten der Schule. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass die Module auch im Zeugnis (als Fach) erscheinen und sich somit ein Bild über die berufsvorbereitenden Qualifikationen ableiten lässt. Eine Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt ist die Folge. Zudem kann dem Zeugnis ein Zertifikat über das Modul beigefügt werden, in dem die vermittelten Inhalte deutlich werden.

Zielsetzung der Beschulung

Vorrangiges Ziel der Beschulung der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz ist die Vermittlung von Berufs- bzw. Arbeitsplatzreife: Durch Unterricht und praktische Tätigkeiten sollen die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, in der Arbeitswelt zu bestehen und möglichst gute Chancen haben, eine feste Arbeits- bzw. Ausbildungsstelle zu bekommen.
Stärkung der Persönlichkeit: Durch den Unterricht sollen die Schülerinnen und Schüler auch ihr Alltagsleben und ihr Leben in der Gesellschaft bewältigen können (Sekundärtugenden, positive Persönlichkeitsbildung, Kulturtechniken).
Vermittlung von Schulabschlüssen zur Verbesserung der Vermittlungschancen: Die Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, nötige Schulabschlüsse nachzuholen oder bei anderen Institutionen zu erwerben (Hauptschulabschluss, Qualifizierender Hauptschulabschluss, evtl. Kooperation mit anderen Institutionen).
Beruflich verwertbare Qualifikationen: Den Schülerinnen und Schülern werden Qualifikationen angeboten, die ihnen bessere Chancen bei der Bewerbung um Ausbildungs- oder Arbeitsplätze vermitteln.
Auf die Berufsausbildung anrechenbare Teilqualifikationen: Den Schülerinnen und Schülern wird die Möglichkeit angeboten, beruflich verwertbare Teilqualifikationen zu erwerben, die zertifiziert und bei einer entsprechenden Ausbildung gegebenenfalls angerechnet werden können. 

Organisatorische Grundsätze

Module umfassen mindestens 40 Stunden (entspricht 1 Jahreswochenstunde) bis maximal 120 Stunden (entspricht 3 Jahreswochenstunden).
Die Schulen erstellen für ihr Unterrichtsangebot selbstständig weitere Module (Bereich 1 und 2).
Im Bereich 2 (berufsfeldspezifisch) können sich die Module an bestehenden Rahmenlehrplänen orientieren.
Die anrechenbaren Qualifizierungsbausteine orientieren sich an den Bausteinen, die auf Bundesebene von Arbeitgeberseite vereinbart wurden.
entsprechende Bausteine finden Sie hier: www.Good-Practice.de

Zertifizierung von Modulen

Zertifikate:

Den Zeugnissen können für alle angebotenen Module (=Fächer), Zertifikate über die einzelnen Teilqualifikationen (bayernweit einheitliche Form der Gestaltung, Formatvorlage) beigelegt werden.
Die Zertifikate werden mit der Note benotet, die im Zeugnis ausgewiesen ist.
Für Module (=Fächer), die mit der Note vier bis sechs bewertet wurden, werden keine Zertifikate erstellt.
Die Zertifikate sollen den zukünftigen ausbildenden Betrieben bzw. den zukünftigen Arbeitgebern eine Einschätzung über Schwerpunkte und Leistungsfähigkeit der Jugendlichen möglich machen und dadurch deren Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
& www.joa.bayern.de [23.08.2007]

Hier finden Sie eine Auswahl der bisher angebotenen  Module

Modul PuK

Wer sich nicht darstellen und präsentieren kann, hat in der Berufswelt wenig Chancen. Genau an diesem Punkt setzt das Modul an.

Artikulations- und Präsentationstechniken werden erlernt und trainiert. Bereits nach wenigen Einheiten, werden die Schüler befähigt selbstbewusst aufzutreten. 

Modul Ökologie

In den drei Teilbereichen Müll, Energie und Nahrung setzen sich die Schülerinnen intensiv mit ökologischen Zusammenhängen auseinander. Ziel ist der Aufbau einer ökologisch verantwortbaren Grundhaltung, die die Schülerinnen in ihrem täglichen Leben umzusetzen versuchen.

Modul RiA

Ins Leben gerufen wurde das Modul 2006/2007 durch die Referendare Anna Raab, Roman Christa und Hubert Ramesberger. Das Modul wurde nur einmal durchgeführt, aber nicht weiterentwickelt.

Ziel des Moduls ist es, die Schüler auf rechtliche Situationen im Alltag vorzubereiten. Die Lebenswelt der Schüler steht hier, wie in jedem Modul, im Vordergrund. Am Fallbeispiel der 16- jährigen arbeitslosen Melanie werden sämtliche Rechtsthemen durchgespielt. Dies sind u. a. die Problematiken: Klingeltöne runterladen, Kündigung, Versicherungen, was steht bei Verträgen im Kleingedruckten, wo finde ich Hilfe, wenn ich in die Schuldenfalle getappt bin uvm.

Modul IZE

Ausprobiert und entwickelt wurde das Modul 2009/10 von den Referendarinnen Agnes Bergs und Simone Schaptke im BVB 2.

Zunächst wurden die Schülerinnen theoretisch fundiert auf den praktischen Teil dieses Moduls vorbereitet, indem sie sich mit den Begriffen "Kultur" und "Migration" auseinandersetzten. Im mehr praktischen Tun setzten sie sich dann mit den verschiedenen Länderdaten, Sitten und Gebräuchen der Türkei und der Mongolei auseinander. Höhepunkt des jeweiligen Länderthemas war ein Projekttag, an dem mit eingeladenen Gästen aus diesen Ländern gesungen, getanz, gekocht und gemeinsam gegessen wurde.

Neues seit dem Schuljahr 2011/12

Seit dem  Schuljahr 2011/12 wurde in den zwei BVB-Klassen ein Pilotprojekt gestartet, bei welchem den Schülerinnen der zwei BVB-Klassen die Möglichkeit geboten wurde, neben der Erfüllung der Berufsschulpflicht auch die Zusatzqualifikation zur Betreuungsassistentin nach § 87b SGB XI zu erwerben. Nachdem 50% der Schülerinnen der beiden Klassen dieses Ziel erreicht und sich somit die kühnsten Erwartungen übertroffen haben, wird in diesem Schuljahr 2012/13 dieses Angebot für Schülerinnen der BVB-Klasse erneut angeboten. Erwähneswert hierbei ist auch die Tatsache, dass in Absprache mit den zuständigen Bildungsträgern das abzuleistende Praktikum von zwei auf drei Wochen ausgedehnt wurde.


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