Die kontinentale Tiefenbohrung bei Windischeschenbach
Mit 9101 m ist die Kontinentale Tiefbohrung Oberpfalz (KTB) die tiefste Bohrung weltweit. Über die Tiefbohrung und ihre Geschichte informiert das GEO-Zentrum an der KTB. Einen Höhepunkt des Besuches ist die Besteigung der höchsten Landbohranlage bis auf die Arbeitsbühne in knapp 20 Metern Höhe.
Das Kontinentale Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland (KTB) basiert auf der Idee, die kontinentale Erdkruste durch eine übertiefe Bohrung zu erforschen.
Diese Idee entstand aus der Erkenntnis, dass der rasante technische Fortschritt auf dem Gebiet der Geophysik und der experimentellen Geochemie zwar das Wissen um den Aufbau und die Entwicklung der Kontinente enorm vorangebracht hatte, aber eine verlässliche Interpretation der "geophysikalischen Bilder" des Untergrundes und eine Übertragung der Labordaten auf die Natur eigentlich nicht möglich war. Was dafür fehlte, das war die unmittelbare Erforschung der Zustandsbedingungen und Prozesse in der Erdkruste, letztlich die Forschung an den Gesteinen selbst.
Die beiden Klassen unserer beiden Berufsgrundschuljahre Agrarwirtschaft bekamen ausnahmsweise eine Führung umsonst, als kleine Gegenleistung für die Landschafts- und Heckenpflege rund um das KTB-Gelände.
Vor allem die zahlreichen erloschenen Vulkane unserer Gegend und die Tatsache, dass wir am Rand des Egergrabens praktisch an einem potenziellen Erdbebengebiet leben, faszinierte unsere Schüler ebenso wie das tatsächliche Abbild der Landoberfläche der Erde auf dem Bild unten, das eher an eine Kartoffel als an eine Kugel erinnert.
Schon Johann Wolfgang von Goethe war von der geologischen und landschaftlichen Vielfalt der Region so begeistert, dass es ihn immer wieder hierher zog. Wegen dieser Vielfalt wurde Windischeschenbach als KTB-Standort auch ausgewählt. Und auch der junge Alexander von Humboldt zeigte sich in den Jahren seines beruflichen Aufenthaltes im Fichtelgebirge und am Parkstein beeindruckt von den hiesigen Gegebenheiten.
R.Butz, StD