Historische Vergangenheitsbewältigung in Floß

 

Zweimal pro Jahr ist für die Schüler des Beruflichen Schulzentrums Neustadt die Pflege des jüdischen Friedhofs in Floß angesagt.

 



Das Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft im tierischen Bereich übernimmt diese Aufgabe seit 1989, um im Rahmen des Landtechnikunterrichts und des Wahlfaches Waldbau/Naturschutz und Landschaftspflege Fertigkeiten in landschaftspflegerischen Tätigkeiten zu üben und auszubauen.

 

 

Landwirtschaftsmeister Herbert Schätzler und StD Reiner Butz, die für die Maßnahme Verantwortung tragen, bereiteten die Schüler auf diese verantwortungsvolle Tätigkeit vor, mit der die Schule im Übrigen auch schon überregionale Anerkennung gefunden hat.

 

Judenftriedhof 4 Judenfriedhof 6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie in den Jahren zuvor leisteten die Schüler auch diesmal hervorragende Arbeit. Denn die Arbeit mit Balkenmäher und Freischneider will gelernt sein, zumal hier auf dem jüdischen Friedhof, wo mit äußerster Sorgfalt vorzugehen ist, um einerseits keine Grabsteine zu beschädigen und andererseits auch die Totenruhe oder die jüdischen Friedhofsgepflogenheiten zu beachten, z.B. dass statt Blumen kleine Steine auf den Grabsteinen abgelegt werden.

 


 

In den einigermaßen zugänglichen Bereichen wurde der Grasaufwuchs mit dem Balkenmäher beseitigt, im unwegsamen und steilen Gelände wurde mit dem Freischneider gearbeitet, in der Nähe der z. T. jahrhundertealten Grabsteine muss hier das Messer gegen den Faden ersetzt werden, um die Steine zu schonen. Vorsicht ließen die Schüler auch bei der Beseitigung des Mähguts walten; die mehreren Anhänger voll Gras müssen mit dem Schubkarren einzeln aus dem Friedhof gebracht werden.

Mit ihrer Arbeit zeigen die Schüler, dass geschulte Landwirte auch eine große Hilfe in der Erledigung kommunaler Arbeiten und in der Landschaftspflege sein können, da sie sowohl die nötigen Arbeitsgeräte als auch das notwendige technische Können aufweisen.

Bürgermeister Stich aus Floss bedankte sich bei den Schülern und ihren Lehrkräften herzlich für die schweißtreibende Arbeit, die für uns auch ein Stück Vergangenheitsbewältigung ist.

 

Reiner Butz, StD

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