„Leben bis zuletzt!“
„Leben bis zuletzt“, so lautet der Leitspruch der Hospizbewegung und wurde von Frau Stock, 16 Jahre lang Koordinatorin beim ambulanten Hospizdienst in Weiden-Neustadt, vorgestellt.
Als Einstieg fragte Frau Stock die Schüler: „Wie möchte ich sterben? Wo möchte ich sterben?“
80% der Befragten möchten zu Hause sterben, viele inzwischen auch auf der Palliativstation.
Aufgabe der Hospizbewegung ist es, kranke Menschen auf ihrer letzten Wegstrecke zu begleiten.
Was bedeutet das Sterben? Sterben bedeutet, von allem los zu lassen: Von lieben Menschen und Dingen, aber auch Loslassen von den Schmerzen. Auch die Angehörigen müssen den Kranken loslassen. Wie kann ich mich dabei als Sozialbetreuer/in oder als Hospizmitarbeiter verhalten? Ich kann dem Patienten signalisieren: „Ich bin da! Wir schaffen das!“ oder „Ich denk an Sie! Ich komme wieder!“
Wichtig ist hierbei auch die Biografiearbeit: Was war früher für den Patienten bedeutungsvoll? Welcher Mensch möchte begleitet werden? Ist er religiös geprägt oder eher ein einfacher Mensch oder jemand, der im Dialekt spricht? Lt. Frau Stock benötigt man hierfür ein Fingerspitzengefühl. Wichtig ist es, die Wünsche und Gefühle des Patienten wahrzunehmen. Als begleitende Person muss man sich zurücknehmen und auch akzeptieren, wenn jemand mal seine Ruhe haben und nicht reden möchte.
Als Hospizhelfer absolviert man einen halbjährigen Ausbildungskurs mit Praktika in Altenheimen, ambulanten Diensten, evtl. auch auf der Palliativstation. Es ist ein ehrenamtliches Arbeiten, lediglich die Fahrtkosten werden erstattet. In Weiden-Neustadt arbeiten derzeit ca. 50 Hospizhelfer, die sich gelegentlich mit der Koordinatorin oder einem Supervisor treffen.
Zum Abschluss gab Frau Stock bekannt, dass im Jahr 1900 nur 40 Personen über 100 Jahre alt wurden, 1960 waren es 100 Personen, im Jahr 2000 bereits 5000 Personen und im Jahr 2040 werden es ca. 100.000 Personen sein. Das bedeutet auch, dass immer mehr Pflegekräfte und auch Hospizhelfer nötig sein werden! Ein Aufruf an alle, die sich für einen Pflegeberuf entscheiden!
Mit viel Applaus und einen Blumenstrauß bedankten sich die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse.
K. Hieber, StDin