Im Fach "Ökologie und Gesundheitspädagogik" beschäftigten sich die Studierenden mit den "Frühen Hilfen", deren oberstes Ziel es ist, einen effektiven Kinderschutz zu gewährleisten.

Dazu wurden im Verantwortungsbereich der jeweiligen Jugendämter Koordinierende Kinderschutzstellen (= KoKi - Netzwerk frühe Kindheit) geschaffen. Seit 01.10.2009 besteht die KoKi am Jugendamt in Neustadt an der Waldnaab. Herr Dipl.-Sozialpädagoge Norbert Meister erklärte sich bereit, den Studierenden die KoKi zusammen mit dem Praktikanten Herrn Felix Nowy genauer vorzustellen.

 

Warum gibt es KoKis?

Schätzungsweise 5 - 10 % aller Kinder wachsen in Verhältnissen auf, in denen ein Risiko für Vernachlässigung besteht. Die Stärkung elterlicher Erziehungskompetenzen ist deshalb der beste und nachhaltigste Ansatz zur Sicherstellung einer gesunden und positiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Gewährleistung eines effektiven Kinderschutzes.

 

An wen richtet sich das Angebot von KoKis?

Die Angebote stehen allen werdenden Eltern und Familien mit Kindern bis zu 3 Jahren offen. Insbesondere richten sie sich an Eltern und Familien in schwierigen Lebenslagen, um sie möglichst frühzeitig zu unterstützen und Überforderungssituationen zu vermeiden.

 

Was sind Frühe Hilfen?

KoKis bauen vor Ort ein regionales Netzwerk Frühe Hilfen auf. In diesem Netzwerk arbeiten Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftsberatung und der Frühförderung zusammen. In Kooperation mit diesen Netzwerkpartnern können KoKis Familien ein möglichst frühzeitiges und passgenaues Angebot an Information, Beratung und Unterstützung vermitteln. Gemeinsames Ziel aller Akteure im Netzwerk frühe Kindheit ist es, maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern beizutragen.

Mögliche Frühe Hilfen sind:

  • Unterstützung und Anleitung bei der Versorgung und Betreuung des Kleinkindes
  • Schreibaby- und Erziehungsberatung
  • Haushaltscoaching
  • Familienpatenschaften
  • Frühförderung
  • Beratung und Hilfe beim Aufbau elterlicher Erziehungs- und Beziehungskompetenz
  • Gruppenangebote bzw. Kurse für Eltern und Kind
  • Beratung und Unterstützung durch Familienhebammen

Anhand von einem Fallbeispiel konnten die Studierenden noch das Gefährdungspotential abschätzen. Diese Übung zeigte, wie schwierig es ist, einzuschätzen, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt.

Die Studierenden lernten in dieser Unterrichtseinheit eine wichtige Einrichtung im Landkreis kennen und bedankten sich bei den Referenten für den sehr informativen Vortrag.

 

Hildegard Elsner, StDin

 

 

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