Die Anzahl der von Sprachstörungen betroffenen Menschen hat in ihrer Intensität und Verbreitung in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass in Deutschland bis zu 25% der 3-5jährigen Kinder als sprachauffällig gelten. Weltweit gilt, dass insgesamt ca. 10% aller Kinder eines Jahrganges sprachtherapeutisch behandelt werden müssen. Damit gehören Sprachstörungen zu den verbreitetsten Entwicklungsstörungen überhaupt.
Diese Erkenntnisse waren für Frau Elke Kusche Anlass die Logopädin Frau Dornig und die Sprachtherapeutin (M.A.) Frau Lottes in die Fachakademie im Rahmen des Pädagogik/Psychologie und Heilpädagogik Unterrichts einzuladen.
Sie zeigten sehr anschaulich und kurzweilig an einem ganzen Vormittag die verschiedenen Sprachebenen auf, wobei sehr intensiv auf Sprachverständnis, Wortschatz, Grammatik und Aussprache eingegangen worden ist. Konkrete Beispiele aus der Arbeit mit sprachauffälligen Kindern bereicherten die vielen Informationen.
Deutlich wurde, dass Sprachstörungen bei Kindern Entwicklungsstörungen der Sprache oder einzelner Bausteine der Sprache sind. Sprachstörungen bei Kindern bedeuten nicht eine allgemeine Entwicklungsverzögerung. Sprachstörungen sind in keinem Fall mit Intelligenzstörungen gleichzusetzen.
Sprachstörungen können gezielt und isoliert therapiert werden. Störungen der Aussprache werden anders behandelt als Probleme beim Satzbau oder der Grammatik. Schwerer zu erkennen sind Störungen des kindlichen Sprach - oder Wortverständnisses. Eine differenzierte Diagnostik beim Verdacht auf das Vorliegen einer Sprachentwicklungsverzögerung schafft schnell Klarheit. Die Diagnostik gehört in die Hände des Fachmannes, das genaue Beobachten und frühe Erkennen von Auffälligkeiten gehört in das Aufgabenfeld des Erziehers und dazu wurden die Studierenden der Fachakademie in Neustadt/WN ermutigt. Hinsehen und tätig werden, möglichst gemeinsam mit den Eltern, das war der dringende Appell von den beiden Referentinnen.
Das große Interesse der Studierenden zeigte deutlich, dass es auch ihnen bewusst ist, dass die Thematik „Sprache“ von großer Bedeutung für ihre Ausbildung und spätere Berufstätigkeit ist. Sprachliche Kompetenz besitzt schließlich eine herausragende Bedeutung für den Lebensweg des Einzelnen.
Großer Dank galt den kompetenten Referentinnen.
Elke Kusche, StDin