Wie werden eigentlich Erzieherinnen und Erzieher in Japan ausgebildet? Welchen gesellschaftlichen Stellenwert besitzt dieser Berufsstand in dem fernen asiatischen Land? Diesen und anderen Fragen stellten sich die Studierenden der Studienjahre 1 und 2 der Staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik in Neustadt/WN.

Im Rahmen des Soziologieunterrichtes gaben auf Einladung von Roland Kusche der Wirtschaftsinfomatiker Michael Kormann, der aus der Weltkulturerbestadt Bamberg stammt, und seine Partnerin Ayaka Yumoto, welche ihre Heimat in dem japanischen Kusatsu hat, einen kurzweiligen Einblick in Land und Leute in Japan und auch in das japanische System der Kinderbetreuung von 0-6 Jahren. Auch wenn die Studierenden anfänglich Befürchtungen bezüglich der Verständlichkeit des Vortrages hatten, der durchgehend in Englisch gehalten wurde, so waren am Ende dann doch alle überrascht, wieviel man eigentlich verstehen kann, wenn in deutlichem und verständlichem Englisch referiert wird.

Besonders interessant gestalteten sich für die Studierenden der Fachakademie die Ausführungen von Ayaka Yumoto zur Erzieherausbildung in Japan. Bildlich veranschaulicht durch Folien einer Powerpoint-Präsentation wurde deutlich, dass das japanische Ausbildungssystem auf einer universitären Schiene basiert. Um in Japan „Kindergarten Teacher“ zu werden, muss man vier Jahre an einer Universität studieren. Dort werden die japanischen Kinder im Alter von 3-6 Jahren systematisch gefördert und auf die Schule vorbereitet. Allerdings kostet die Unterbringung in einem Kindergarten viel Geld, welches sich viele Eltern nicht leisten können. Eltern mit weniger Geld schicken ihre Kinder im Alter von 0-6 Jahren in eine „Nursery School“, in der die Kinder lediglich betreut, aber weniger gefördert werden. „Nursery School Teacher benötigen dagegen nur drei Jahre Ausbildung an einem „Nursery College“. Den Studierenden wurde daher sehr eindrücklich vor Augen gehalten wie vorteilhaft dagegen unser System in Deutschland ist, welches die Förderung aller Kinder in den Fokus nimmt.

Nach vielen Nachfragen von Seiten der Studierenden, bei denen einige gute Englischkenntnisse zeigten, wurden die beiden Referenten mit viel Applaus für ihren sehr interessant gestalteten Vortrag verabschiedet.

Roland Kusche, OStR

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