Zu einer mehrtägigen schulinternen Lehrerfortbildung machte sich das Team der Fachakademie für Sozialpädagogik in Neustadt/WN auf den Weg ins unterfränkische Sommerhausen, das sich an diesem Septemberwochenende von seiner schönsten spätsommerlichen Seite zeigte.
Voller Elan und Vorfreude startete der Großteil des Lehrerteams der Fachakademie vom BSZ Neustadt/WN. Erstes Ziel war das Hotel Sonnengarten in Sommerhausen. Dort angekommen ging es nach der Zimmervergabe in den gut ausgestatteten Tagungsraum des Hotels. Schwerpunkt des ersten gemeinsamen Tagungsabschnittes bildete die Auseinandersetzung mit dem Lehrplan der Fachakademie im Hinblick auf eine künftige einheitliche Regelung zu Zielformulierungen in den einzelnen Fächern. Ein von Elke Kusche vorbereitetes Schema zur Erarbeitung des Kompetenzbegriffes nach dem Lehrplan diente dabei als Diskussionsgrundlage. So wird hier Kompetenz als "umfassende Handlungskompetenz" verstanden und als "Fachkompetenz – unterteilt in Wissen und Fertigkeiten – und Personale Kompetenz – unterteilt in Sozialkompetenz und Selbstständigkeit – beschrieben. Methodenkompetenz ist dabei integraler Bestandteil dieser Dimensionen.“ Nach intensiven Diskussionen wurden allen Teilnehmern deutlich, dass man hier in Zukunft einheitlich vorgehen wolle und dass das starre Festhalten an den bisherigen Zielformulierungen unbedingt weiterentwickelt werden müsse. Im Zentrum alles unterrichtlichen Handelns müsse daher die Förderung der beruflichen Handlungskompetenz bei den Erziehern stehen, die natürlich eng mit der Förderung der Handlungskompetenz bei Kindern und Jugendlichen einher geht.
Nach einer kurzen Stärkung in einem Cafe in Sommerhausen ging es dann mit den Autos weiter nach Bimbach in der Nähe von Prichsenstadt. Dort wurde das Team von der Sozialpädagogin Eva-Maria Hoffart herzlich empfangen, die in dem beschaulichen Ort Leiterin des bundesweit einmaligen Projektes "Schulchen" ist. In einem liebevoll hergerichteten Bauernhof werden unter der Woche einige schwer traumatisierte Kinder und Jugendliche in geschützter Umgebung von einer Sozialpädagogin, ein Förderschullehrerin, einer Ergotherapeutin und einem Erzieher im Anerkennungsjahr unterrichtet. Die Beschulung, Betreuung und Therapie der Schüler im Alter von 6 - 16 Jahren erfolgt daher durch ein multiprofessionelles Team. Ziel ist es die Kinder und Jugendlichen in einer geschützen Umgebung zu entlasten, damit sie nicht mehr durch belastende Faktoren an ihrer Leistungsfähigkeit behindert werden. Besonders beeindruckend waren auch die theoretischen Ausführungen zur Traumapädagogik, welche die sympathische Referentin immer wieder durch beeinduckende Beispiele aus der Praxis verdeutlichte.
Gestärkt durch Kaffee und Kuchen und viele neue fachliche Erkenntnisse führte Frau Hoffart das Kollegium anschließend noch durch das Haus und gab so manch wichtigen Einblick in das Alltagsleben des Projektes. Voller neuer Eindrücke machten sich dann alle wieder auf den Rückweg nach Sommerhausen ins Hotel.
Nach einem sehr arbeitsreichen Tag ging es zu einer gemeinsamen Fußwanderung nach Winterhausen zum Weingut Meyer, wo man in einer typisch fränkischen Wirtschaft einen entspannten Abend bei fränkischen Brotzeiten und Weinen verbrachte.
Am nächsten Vormittag traf man sich nach dem Frühstück wieder im Tagungsraum des Hotels. Schwerpunkt der Tagung bildete dabei die gemeinsame Planung von möglichen Thementagen und Projekten im kommenden Studienjahr.
Die dort in Gruppen entwickelten Ideen wurden auf Plakaten präsentiert und dann im anschließenden Plenum dem Kollegium präsentiert.
Am Ende der Teamsitzung wurden gute Ergebnisse präsentiert, die sich durchaus sehen lassen können. Allen Beteiligten wurde aber auch wieder deutlich, wie wichtig es ist, gemeinsame Ideen zu denken und auch weiter zu entwickeln. Mit einem guten Gefühl beendete Schulartbetreuer Roland Kusche die Tagung und entließ einen Teil der Lehrkräfte in das wohlverdiente Wochenende.
Ein Teil des Kollegiums ließ es sich aber nicht nehmen noch eine Nacht im Hotel zu bleiben. So ging es dann bei herrlichem Wetter gemeinsam auf den Töpfermarkt in Sommerhausen und auf eine gemeinsame Wanderung durch die Weinberge in der Umgebung. Ein gemeinsames Abendessen schloß das schöne und erlebnisreiche Wochenende ab.
Roland Kusche, OStR