Neuesten Statistiken zufolge sind in Deutschland etwa 1% von 10.000 Menschen von einer autistischen Störung betroffen. Demnach leben in Niederbayern und der Oberpfalz schätzungsweise 14.000 Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS).
Diese Zahlen zeigen, dass es wichtig ist, sich mit der Thematik Autismus auseinanderzusetzen, v.a. für angehende Erzieherinnen und Erzieher. Im Rahmen des PPH Unterrichts konnte auf kompetente Referenten zurückgegriffen werden, die gerne die Reise an die Fachakademie nach Neustadt angetreten sind. Mit Frau Janka Steuernagel, Diplom Psychologin, Frau Heike Vogel, Diplom Sozialpädagogin (FH), und Herrn Matthias Waldmann, Praktikant vom Netzwerk Autismus aus Regensburg, vergingen die drei Stunden wie im Flug. Als neutrale Koordinierungsstelle ist das Netzwerk Autismus Ansprechpartner für Menschen mit einer Störung aus dem autistischen Spektrum und deren Angehörige. Die Referenten zeigten zunächst die Aufgaben der Einrichtung auf, wie beispielsweise umfassende und individuelle Information, Beratung und Unterstützung in allen Lebensphasen und –bereichen, Hilfestellung bei der Abklärung des Behinderungsbildes und Vermittlung an Experten, Fachkliniken, etc.. Die Koordinierungsstelle zeigt eine enge Zusammenarbeit mit Menschen mit einer autistischen Störung, ihren Angehörigen sowie mit Einrichtungen, Diensten, etc., die ein Angebot für Menschen mit Autismus bereithalten.
Die Studierenden erfuhren aber auch viel über die Entwicklungsstörung Autismus, deren Erscheinungsbilder, aber auch Bedeutsames zur Begleitung und Betreuung von betroffenen Kindern und Jugendlichen, was für die angehenden Erzieher aus Neustadt besonders interessant war. Zwischen den vielen Informationen war ein extra aufgebauter Wahrnehmungsparcours im benachbarten Klassenzimmer eine willkommene Abwechslung. An verschiedenen Stationen soll Nicht-Autisten ein Eindruck vermittelt werden, wie Menschen mit Autismus die Welt wahrnehmen könnten. So sollen etwa das Binden von Schuhbändern mit Handschuhen Probleme in der Feinmotorik oder das Essen von scharfen Gummibärchen Besonderheiten im Geschmacksempfinden veranschaulichen.
Ein kurzer Filmbeitrag veranschaulichte das theoretische Wissen.
Dankbar für die vielen wertvollen Informationen verabschiedeten sich die Studierenden mit lobenden Worten.
Elke Kusche, StDin