In Deutschland wachsen über drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Diese Kinder brauchen die besondere Unterstützung und Hilfe von pädagogischen Fachkräften.
Im Zuge der Ausbildung und im gesellschaftlichen Kontext nimmt das Thema „Kinder psychisch kranker Eltern“ allerdings nur eine geringe Stellung ein. Nicht zuletzt aus diesem Grund waren sich die Studierenden schnell einig, dass diese Thematik im Vertiefungsgebiet I im Fach PPH ausführlicher behandelt werden sollte. Um ihre neugewonnenen Erkenntnisse weiterzugeben und auf die Brisanz der Thematik hinzuweisen, entschieden sich die Studierenden eine Informationsveranstaltung für die 10. Klassen der Kinderpflege zu organisieren.
Doch bevor die methodisch-didaktische Aufbereitung starten konnte, musste das Fachwissen im Bereich „Kinder psychisch kranker Eltern“ vertieft werden. Im Vorfeld der Veranstaltung beschäftigten sich die Studierenden ausgiebig mit unterschiedlichen Facetten der Thematik. Im Fokus standen vor allem die vielfältigen Auswirkungen auf das System Familie, insbesondere auf die betroffenen Kinder sowie die pädagogischen Handlungsmöglichkeiten.
Am 18. und 19. Juli 2017 war es dann endlich soweit. Ein 8-köpfiges, wechselndes Team aus Studierenden und der StRefin Fr. Koßner gestalteten eine Doppelstunde für die 10. Klassen der Kinderpflege. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Eindrücke und Gedanken der TeilnehmerInnen eingeholt. Anschließend wurde das Publikum durch einen Filmausschnitt aus dem Kurzfilm „Lilli“ für die Thematik sensibilisiert. Der stark emotionalisierende Kurzfilm machte das Thema für die anwesenden SchülerInnen erlebbar und gewährte einen tiefen Einblick in die Lebenswelt der betroffenen Kinder. Diese Eindrücke wurden im Rahmen eines Kurzvortrags und eines gemeinsamen Gallery Walks nochmals vertieft. Liebevoll gestaltete Plakate, kleine Rollenspiele und der Einbezug der SchülerInnen durch Impulse lockerten das Ganze auf und ließen Raum für Eindrücke und Erfahrungen der SchülerInnen.
Der Applaus und die positive Resonanz der teilnehmenden Klassen sprachen für sich: Die Informationsveranstaltung war ein großer Zugewinn für die SchülerInnen. Aber auch die Studierenden selbst konnten von der Vorbereitung und Durchführung maßgeblich profitieren, sich in der Rolle des Informationsgebers üben und neue Erfahrungen sammeln.
StRefin: Koßner