Erfahrungsblog Kindergarten Tondern

 

1. Darstellung der eigenen pädagogischen Erfahrungen in bestimmten Arbeitsbereichen

1.1 Nennung der wichtigsten neuen pädagogischen ErfahrungenNennung der wichtigsten neuen pädagogischen Erfahrungen

 

Ich habe mein 3-wöchiges Praktikum in der Krippe des Deutschen Kindergartens in Tondern absolviert. Dort sind mir einige Unterschiede zu unseren Einrichtungen in Deutschland aufgefallen.

 In der Einrichtung wird viel elektronisch gearbeitet. Es gibt weniger Papierkram wie zum Beispiel Anwesenheitslisten o.Ä., dies wird mit einem Touchscreen namens „Aula“, der im Eingangsbereich hängt, geregelt. Dort geben die Eltern oder die Kinder selbst ein, wann sie angekommen sind und ca. wieder abgeholt werden. Über die App, die die Eltern und Erzieher am Handy haben, können die Kinder auch krankgemeldet werden und die Eltern können auch Fragen an die Erzieher stellen.  Diese elektrische Einrichtung erleichtert den Mitarbeitern und den Eltern einiges.

 Als erstes ist mir der „dänische Erziehungsstil“ aufgefallen, da er sehr locker ist. Den Kindern wird sehr viel Freiraum gelassen. Wenn sie etwas tun sollen, wird immer ein „könntest du“ oder „bitte“ mit eingebaut. Und wenn sie es nicht tun oder zum Beispiel nur einen Teil wegräumen, ist das auch in Ordnung und die Eltern bzw. Erzieher machen den Rest.

Es ist einerseits schön zu sehen, dass die Kinder so viel freier entscheiden und viel für sich selbst lernen können. Andererseits finde ich, dass manchmal auch Grenzen gesetzt werden sollten wie zum Beispiel beim Aufräumen. Meiner Meinung nach läuft es mit dieser Methode doch ganz gut und die Kinder wachsen sehr gut auf.

 In der Einrichtung ist das Team seit diesem Jahr dabei, den Kindergarten auf ein offenes Konzept umzustellen. Sie wollen den Kindern mehr Freiraum und Entscheidungsfreiheit lassen, indem es keine genauen Pläne für den Tag gibt außer den Essenzeiten, dem Turntag und das mindestens einmal am Tag in den Garten gegangen wird. Sonst dürfen die Kinder selbst entscheiden, was sie machen möchten, ob sie mit nach draußen gehen oder innen bleiben (wenn es vom Personal möglich ist), ihnen werden oft zwei Dinge vorgeschlagen, zwischen denen sie dann wählen können.

Sie helfen auch in der Küche mit, es dürfen jeden Tag drei Kinder mit in die Küche und beim Schälen, Schneiden usw. helfen. Dies dürfen die Kinder sich auch aussuchen, ob sie das gerade tun möchten.

Das Ziel dieses Konzeptes ist, dass die Kinder sich individuell entwickeln und sich entfalten können.

 

1.2 Darstellung des pädagogischen Einsatzes anhand eines Arbeitsbereichs

  • Erlebte Praxis

Der Mittagsschlaf:

Das Mittagessen findet um 11:30 Uhr statt, wir (Krippengruppe) essen in unserem Raum zusammen. Wenn die Kinder fertig sind, werden sie nacheinander gewickelt. Ich fege in der Zwischenzeit mit den übrigen Kindern den Boden; ihnen macht es immer sehr viel Spaß, wenn sie dabei helfen dürfen. Wenn die kleinen Kinder im Alter von 0;11 bis 2;0 gewickelt sind, werden sie in ihren eigenen Kinderwagen gelegt und außen hinter dem Hauptgebäude mit dem Wagen hingeschoben, sodass sie schlafen können. Die älteren Kinder im Alter von 2;0 bis 3;0 haben ihr eigenes Bett, das ich zusammen mit ihnen im Gruppenraum aufbaue.                                           Nachdem die Kinder an meinem dritten Tag schon viel Vertrauen zu mir hatten, durfte ich die „Großen“ ins Bett bringen. Ich ging mit ihnen in den Gruppenraum, sie legen sich dann in ihre Betten und ich setze mich daneben und lese ihnen ein Buch vor, bis sie eingeschlafen sind.                                

Die Kleinen jeden Tag unterschiedlich lang, deshalb schaue ich nach einer dreiviertel Stunde jede viertel Stunde nach ihnen, ob jemand aufgewacht ist. Wenn das der Fall ist, rede ich behutsam mit ihnen, hole sie aus dem Kinderwagen und gehe mit ihnen nach drinnen, da es meist schon Zeit für den „Kaffee“ (Nachmittagssnack) ist. Die „Großen“ im Bett stehen meist selbstständig auf, klettern aus dem Bett und spielen im Gruppenraum, bis wir kommen.

  • Eigene Stellungnahme

Am Anfang fand ich es etwas komisch, dass die Kinder im Kinderwagen draußen schlafen und nicht alle zusammen im Gruppenraum. Aber im Laufe der Zeit habe ich es verstanden, dass die Kleinen so mehr Ruhe haben. Und so kommen sie mindestens einmal am Tag an die frische Luft, da wir es zum Beispiel in der Eingewöhnungswoche nicht geschafft haben, vormittags nach draußen zu gehen.                                                                   

Es war ein sehr schönes Gefühl, als ich die „Großen“ zum Schlafen bringen durfte und sie sich bei mir so wohl fühlten, dass sie in meiner Gegenwart eingeschlafen sind. Und auch die Zuneigung, die die kleinen Kinder mir geben, wenn ich sie aus dem Kinderwagen hole, gibt mir ein gutes Gefühl und bestärkt mich darin, dass ich ihr Vertrauen schnell gewonnen habe.

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