Denkt man an „Namibia“ so assoziiert man schnell Stichwörter wie Afrika, Wüste, heiße Temperaturen und/oder Elefanten. Seit nun einigen Jahren assoziiert das Erasmus+-Team vom Beruflichen Schulzentrum in Neustadt aber auch das Stichwort „Kooperationspartner“.

Bereits zum 3. Mal konnten Praktikantinnen und Praktikanten der Fachakademie für Sozialpädagogik für drei Wochen ihres Praktikums ins weit entfernte Namibia geschickt werden. In der Hauptstadt Windhoek besteht mit zwei deutschen Einrichtungen die Kooperationen.

Der Waldorfkindergarten unter der Leitung von Tabea Mukoya betreut zwei Kindergruppen: Eine Kleinkind-Krippengruppe und eine Kindergartengr uppe. Der Waldorfkindergarten arbeitet nach dem anthroposophischen Weltbild nach Rudolf Steiner. Kinder sollen dabei selbstständig Verhaltensweisen der Erwachsenen nachahmen, welcher als Vorbild fingiert. Naturerfahrungen sind dabei grundlegend, weshalb die Kinder viel Zeit im Freien verbringen. Neutrale Spielsachen ermuntern zur Fantasie; was heute ein Feuerwehrauto ist, kann morgen ein Zirkuszelt sein.

Neben dem Waldorfkindergarten war bislang der „Kindergarten-West“ der Evangelischen Kirche vor Ort Kooperationspartner. Dieser musste jedoch schließen. Als neuer Partner wurde der „Delta-Kindergarten“ unter der Leitung von Anne Schindler gefunden. In mehreren Kleinkind- und Kindergartengruppen werden über 100 Kinder hier täglich betreut. Leiterin Anne Schindler zeigte den Lehrkräften Studienrat Taregh Stadler und Studienrätin Miriam Sperber die Örtlichkeiten. Viel Wert legt Schindler auf das helle Erscheinungsbild, das zum Spielen einlädt. Es gibt sogar ein extra Delta-Kindergartenlied, welches eine Erzieherin dafür geschrieben hat. An einer Wand wurden verschiedene Küchen-Utensilien aufgehängt, an welchen die Kinder musizieren können. Viel Wert wird auch hier auf die Sprache „deutsch“ gelegt.

Die Lehrkräfte Stadler und Sperber hospitierten in den jeweiligen Einrichtungen und reflektierten den Organisations-Prozess.

Neben den Erfahrungen in den Einrichtungen sammelten die Lehrkräfte auch selbst kulturelle Erfahrungen bei einem „Game Drive“ mit den Schülern. Sowohl die Landschaft als auch einige Tiere gaben traumhafte Einblicke in das Land. An einem Tag führte der evangelische Pfarrer vor Ort, André Graf, die Reisegruppe durch die Hauptstadt. Sehr präzise gab er Einblicke über die Lage der verschiedenen afrikanischen Stämme vor Ort. Als Highlight führte er die Lehrkräfte und die Schüler in die Christuskirche, welches das Wahrzeichen der Stadt Windhoek ist. Auch vom Kirchturm durften die Interessierten einen Blick nach draußen wagen. Auch das Independence Museum wurde von den Lehrkräften und den Studierenden besichtigt. Besondere Einblicke gab es für die Studierenden und die Lehrkräfte in die Arbeit in einem Waisenheim in Katatura (Townships von Windhoek).

Dort werden Kinder ab Geburt bis ins Erwachsenen-Alter rund um die Uhr betreut. Hausdame Sheila empfing die Gruppe. Mit Spendengeldern über die Organisation Wadadee cares konnte hier ein Heim geschaffen werden: Hühner und ein großer Essenstisch im Freien laden die Kinder ein, Alltag zu erleben. Für die Studieren ist es möglich, auch hier im Waisenheim einen Teil ihres Praktikums zu machen. André Graf zeigte weiter das Heim für behinderte Menschen „Hephata“, ebenfalls im Stadtteil Katatura. Drei Erwachsene leben rund um die Uhr hier – viele weitere Bewohner werden von den Familien zur Betreuung tagsüber gebracht.

 

 

 

 

Nach einem Abschlussessen mit den Studierenden und dankbar für alle Eindrücke vor Ort ging es für die Lehrkräfte Taregh Stadler und Miriam Sperber nach einer Woche zurück nach Deutschland.

 

M. Sperber, StRin

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